Arturo Fuentes © Arturo Fuentes
"Der Komponist Arturo Fuentes (1975 in Mexiko geboren, Österreichischer Staatsbürger) kam 1997 nach Europa; sein musikalischer Werdegang führte ihn von Mailand über Paris und Wien nach Innsbruck, wo er derzeit lebt.
Im Laufe dieser 20 Jahre schuf er ein vielfältiges Oeuvre von über hundert Werken, die alle bei LondonHall Editions veröffentlicht wurden. Seine Werke werden international aufgeführt: in mehr als dreißig Konzerten pro Jahr, häufig auch im Rahmen von Festivals und in Institutionen wie der Philharmonie Luxembourg, der Philharmonie de Paris und dem Wiener Konzerthaus. Seine CD-Produktionen umfassen drei Monographien und zahlreiche Sammelaufnahmen.
Fuentes' Musik steht im Dialog mit bildender Kunst, Film, Literatur und Philosophie. Die meisten seiner Arbeiten sind kammermusikalisch oder Solostücke, darunter eine bedeutende Reihe für Gitarre und der für das Diotima Streichquartett komponierte Zyklus Glass distortion. Beinahe die Hälfte seiner Werke verbinden Elektronik mit Video oder sind elektroakustische Kompositionen und Kurzfilme, bei denen er Regie und Produktion übernimmt.
Fuentes' Werk beinhaltet auch Vokalstücke für gemischte Ensembles, Chor oder Oper, wie Whatever Works, das unter der Leitung von Michael Scheidl mit der Sopranistin Sarah Maria Sun und dem Ensemble PHACE uraufgeführt wurde. Des Weiteren hat Fuentes für mehrere Tanz- und Musiktheaterprojekte komponiert und vor kurzem begonnen, die Inszenierung seiner Werke selbst zu übernehmen, wie für das szenische Konzert Music of imaginary beings, ein Auftragswerk für das Lucilin Ensemble Luxembourg.
2015 komponierte er Snowstorm für das Ensemble intercontemporain, inspiriert vom gleichnamigen Gemälde des englischen Malers William Turner. In den letzten Jahren hatte Fuentes Aufträge für mehrere Projekte, darunter Opern, Orchester- und Ensemblestücke, unter anderem ein Maximilian Hornung und dem Stuttgarter Kammerorchester gewidmetes Cellokonzert und ein einstündiges Monodram für das Klangforum Wien, das 2018 im Rahmen des Festivals Klangspuren Schwaz uraufgeführt wurde.
Arturo Fuentes begann mit acht Jahren Gitarre zu spielen, kurz darauf gründete er eine Rockband und mit fünfzehn begann er sein Musikstudium am CIEM (Centro de Investigación y Estudios Musicales) unter María Antonieta Lozano. In dieser Zeit legte er die Theorie- und Gitarreprüfungen für seinen Abschluss am Royal College of Music in London ab und besuchte auch den Kompositionsworkshop von Juan Trigos. 1992, im Alter von 17 Jahren, traf er in Mexico City den Komponisten Franco Donatoni und wurde zu seinem Schüler bis zu seiner Ankunft in Mailand 1997. Dort studierte Fuentes außer bei Donatoni auch bei Luca Cori und komponierte seine ersten Werke, darunter Interludi Continui für Gitarre, mit dem er den Suvini Zerboni-Preis für Komposition gewann. Mit dieser Arbeit eröffnete Fuentes mit 22 Jahren offiziell sein Werksverzeichnis. Ein Jahr später traf er Horacio Vaggione, einen Professor an der Universität Paris 8, der ihm neue Wege für die Komposition unter Einbeziehung von musikalischer Informatik, Elektronik und Philosophie eröffnete. (Er schloss das Kompositionsstudium mit dem Doktorat ab). Zur gleichen Zeit absolvierte Fuentes sein Philosophiestudium bei Antonia Soulez (Master und DEA). 2002 wurde er für den jährlichen Cursus am IRCAM ausgewählt, wo er Objet-Object für Theorbe, Elektronik und Video komponierte."
Arturo Fuentes: Biografie (September 2020), abgerufen am 16.07.2021 [http://www.arturofuentes.com/biography.html]
- Stilbeschreibung
"Sein Werk, reich an vielfältigen Referenzen und Einflüssen aus den bildenden Künsten, Tanz und Literatur, wurde von Interpreten wie dem Ensemble Intercontemporain, dem Diotima Quartett, dem Zafraan Ensemble und der Philharmonie Luxembourg aufgeführt."
Alte Schmiede (2017): [Programmankündigung], abgerufen am 27.04.2023 [https://www.onepointfm.com/de/alteschmiede/events/68994]"Naturgemäß spielen in Fuentes' Instrumentalmusik Begriffe eine Rolle, die ebenso in der Arbeit am Computer präsent sind. Wichtig ist ihm eine sehr detaillierte, aber in jedem Fall klare und für den Interpreten unmissverständliche Schreibweise. Sowohl in der Elektronik als auch im Instrumentalen ist für ihn die "Morphologie des Klanges" auf mikrostruktureller Ebene der ihn zentral herausfordernde Punkt. Die Verknüpfung dichter Vielschichtigkeit mit einer gewissen "Leichtigkeit" als Anspruch an seine Musik belegt Fuentes mit auf die Literatur bezogenen Vorschlägen Italo Calvinos: Leichtigkeit, Schnelligkeit, Sichtbarkeit und Vielschichtigkeit, die das Gegengewicht zur Technik und dem künstlerischen Aspekt bilden sollen. Seine Musik sieht er als "ein akribisch arrangiertes, kaleidoskopisches Chaos, das die Grenzen von Dynamik, Klangfarbe, Textur und Virtuosität auslotet. Diese Musik offenbart ein sich ständig veränderndes skulpturales Muster; man nimmt einen von konstanter Erregung erfüllten Klangraum wahr, die Suche nach einer ätherischen Tonalität." – Zentral ist, "dass ein Werk eine dramaturgische Logik besitzt; eine veritable Richtlinie, die den Hörer bei der Entdeckung einer Klangwelt leitet. Textur, Farbe und Labyrinth sind abstrakte, formgebende Elemente, die dem Zuhörer das Erfassen der Musik ermöglichen.""
Christian Heindl (2015): Aus Mexiko nach Innsbruck – ARTURO FUENTES im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.- Auszeichnungen
1997 Kompositionswettbewerb - Suvini Zerboni Editions, Mailand (Italien): Gewinner (Interludi Continui)
1998 Concorso internazionale di composizione di musica per chitarra, Lagonegro (Italien): Erster Preis Komposition (Ronda)
1998 Accademia Musicale Chigiana, Siena (Italien): Stipendiat
1999 State Funds for the Arts, FECA, SLP (Mexiko): Stipendiat
2000 Republik Frankreich: Excellence in Arts-Postgraduate Studies
2000 Julian Carrillo "20 de noviembre": Kunst- und Wissenschaftspreise - SLP (Mexiko): Auszeichnung
2001 National Funds for the Arts (FONCA) (Mexiko): Stipendiat (für ausländische Studien)
2002 Nadia and Lili Boulanger International Foundation (Frankreich): Stipendiat
2002–2003 Institut de recherche et coordination acoustique – IRCAM, Paris (Frankreich): Stipendiat (Objet-Object)
2006 Julian Carrillo "20 de noviembre": Kunst- und Wissenschaftspreise - SLP (Mexiko): Auszeichnung
2007 Música Viva (Portugal): Auszeichnung (elektroakustische Kompositionen)
2007 Experimentalstudio Freiburg (SWR – Südwestrundfunk), Freiburg/Breisgau (Deutschland): Stipendiat
2008 Staubach-Preis - IMD – Internationales Musikinstitut Darmstadt, Experimentalstudio Freiburg (SWR – Südwestrundfunk): Nominierung (Broken Mirrors)
2010 3rd European Competition for Live Electronic Music Projects (Niederlande): Nominierung für eine Auszeichnung
2011 Ars Electronica, Linz: Nominierung für eine Auszeichnung
2012 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
2012 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, Wien: Composer in Residence
2016 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2016–2017 Ernst von Siemens Musikstiftung (Schweiz): Stipendiat für diverse Orchesterkooperationen
2016–2019 Sistema Nacional de creadores - National Funds for the Arts (FONCA) (Mexiko): Stipendiat
2021 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsförderung- Ausbildung
1990–1995 Royal College of Music in London (Großbritannien): Gitarre, Musiktheorie
1990–1995 Centro de Investigación y Estudios Musicales – CIEM, Mexiko City (Mexiko): Komposition (María Antonieta Lozano) - BA
1993–1995 Mexiko City (Mexiko): Teilnehmer an Kompositionsworkshops (Juan Trigos)
1994–1998 Mexiko, Italien: Kompositionsstudium (Franco Donatoni, Luca Cori)
1999–2005 Université Paris VIII (Frankreich): Komposition (Horacio Vaggione) - Doktorat
2002 Université Paris VIII (Frankreich): Philosophie (Antonia Soulez) - MA
2002–2003 Institut de recherche et coordination acoustique – IRCAM, Paris (Frankreich): Unterricht bei Tristan Murail, Brian Ferneyhough
2008 Université Paris VIII (Frankreich): Komposition (Horacio Vaggione) - DEA-PhD- Tätigkeiten
2007–2008 Experimentalstudio Freiburg - SWR – Südwestrundfunk, Freiburg/Breisgau (Deutschland): Arbeitsaufenthalt
2014–heute KAIROS Musikproduktion GmbH, Wien: Kooperation, zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Label
2014–heute NEOS Music, München (Deutschland): Kooperation, zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Label
2016–2017 Ernst von Siemens Musikstiftung (Schweiz): Arbeitsaufenthalte u. a. bei: Ensemble Lucilin, Philharmonie Luxembourg, Stuttgarter Kammerorchester, Schallfeld Ensemble- Aufträge (Auswahl)
2001 im Auftrag von Alejandro Escuer: Witt
2001 im Auftrag von Isabel Soccoja, Thierry Mercier: Ovid
2002 Ensemble Précences Contemporaines (Frankreich): Hymne an Lesbierinnen
2003 Maarten Altena Ensemble, DAM Kompositionsgruppe "The Alternative Sessions Project": Themata
2009 Ensemble Intégrales (Frankreich): Modular
2009 im Auftrag von Pedro Bittencourt: Plexus
2011 Divertimento Ensemble (Italien): Rincontri
2012 im Auftrag von Matthias Müller: Lood
2012 MDR Rundfunkchor (Deutschland): In der Wüste
2012 für Wien Modern - PHACE | CONTEMPORARY MUSIC: Mood
2014 NetZZeit, Wien Modern: Whatever Works
2014 Fidelio-Trio: Mimik
2014 Jeunesse Wien, Österreichischer Rundfunk – ORF: Halluzinationen 2
2015 Ensemble InterContemporain (Frankreich): Snowstorm
2015 im Auftrag von Petra Ackermann: Mono
2015 Ensemble Reconsil Wien: Kompa
2016 Ernst von Siemens Musikstiftung, Ensemble Lucilin (Luxemburg): Musique des êtres imaginaires- Aufführungen (Auswahl)
1998 Gonzalo Salzar (git) - Festival internacional de guitarra de Cuernavaca, Morélos (Mexiko): Ronda (UA)
2002 Ensemble Précences Contemporaines, Aix en Provence (Frankreich): Hymne an Lesbierinnen (UA)
2004 Caroline Delume (git) - XVII Festival International de la Guitare, Fribourg (Schweiz): Disparate Femenino (UA)
2007 Ensemble Intégrales - Osterfestival Tirol, Hall in Tirol: Antecedente X (UA)
2008 Arditti Quartett - IMD – Internationales Musikinstitut Darmstadt, Experimentalstudio Freiburg (SWR – Südwestrundfunk): Broken Mirrors (UA)
2008 Barbara Lüneburg (vl), Glasgow (Schottland): Lawine (UA)
2010 Pedro Bittencourt (tsax), Arturo Fuentes (elec) - Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) (Deutschland): Plexus (UA)
2010 Tiroler Ensemble für Neue Musik – TENM, Innsbruck: Ich hörte sagen (UA)
2010 Ensemble Intégrales, Mexiko City (Mexiko): Modular (UA)
2011 MDI Ensemble - Biennale di Venezia (Italien): Skifir (UA)
2011 Divertimento Ensemble, Mailand (Italien): Rincontri
2011 Curious Chamber Players, Stockholm (Schweden): Darksalmon (UA)
2011 ensemble recherche, Löwen (Belgien): Space Factory III (UA)
2011 Jürgen Ruck (git), PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Superfluidity II (UA)
2012 Aleph Gitarrenquartett - Time of Music Festival, Viitasaari (Finnland): Tonic (UA)
2012 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Wien Modern, Museumsquartier Wien: Mood (UA), Grace Note (UA)
2012 Matthias Müller (bcl), New York (USA): Lood (UA)
2012 Sigma Project, Mexiko City (Mexiko): Influx (UA)
2012 Sylvie Lacroix (fl), Ivana Pristasova (vl), Bozen (Italien): Space Factory VI (UA)
2013 Markus Forster (ct), Petra Belenta (vl), Tiroler Kammerorchester Innstrumenti, Gerhard Sammer (dir) - Sakrale Musik unserer Zeit - Kulturverein Wallfahrtskirche Götzens, Wallfahrtskirche Götzens: Gedächniskristalle (UA)
2014 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Porträtkonzert "Arturo Fuentes" mit CD Präsentation »Space Factory« - Jeunesse Wien, Österreichischer Rundfunk – ORF, Radiokulturhaus Wien: Space Factory VI, Dunkelkammermusik (österr. EA), Mood, Halluzinationen 2 (UA), Skifir
2014 Fidelio-Trio, St. Patrick's College Dublin (Irland): Mimik (UA)
2014 Manuel de Roo (e-git), Windkraft – Kapelle für Neue Musik, Kaspar de Roo (dir) - Curriculum. Leben Tod Auferstehung: Die Himmlische Stadt, Innsbruck: In der Luft (UA)
2015 Ensemble InterContemporain, Matthias Pintscher (dir), Opera de Bordeaux (Frankreich): Snowstorm (UA)
2015 Petra Ackermann (va), Philipp Meier (pf): Mono (UA)
2015 Ensemble Reconsil Wien, Roland Freisitzer (dir) - Exploring the World VII: Canada & South Korea, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Kompa (UA)
2015 Sarah Maria Sun (s), PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, Michael Scheidl (dir) - NetZZeit, Wien Modern, Rabenhof Theater Wien: Whatever Works (UA)
2016 Ensemble Lucilin - Festival BRIDGES, Wiener Konzerthaus: Musique des êtres imaginaires (österr. EA)
2017 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Porträtkonzert "Arturo Fuentes", Alte Schmiede Wien: Disparate Volante, Lood, Lawine, Zeitlos
2017 Elisabeth Plank (hf), Jeunesse-Konzert Zwettl: Central Plank (UA, Arturo Fuentes)
2018 Sarah Maria Sun (s), Klangforum Wien, Johannes Kalitze (dir) - Klangspuren Schwaz: Carlota's Bedroom (UA)
2019 NetZZeit, DAS OFF THEATER Wien: 701 britische Teelöffel - Viva la muerte! (UA)
2020 Windkraft – Kapelle für Neue Musik - Die Nacht der Verlorenen: Tiroler Komponisten I, Live-Mitschnitt: Abend um Abend (UA)
2022 Elisabeth Plank (hf), Mexico Harp Festival, Mexiko Stadt (Mexiko): Quimera (UA)- Pressestimmen
November 2018
"[...] [N]och ein Auszug aus dem Tagebuch der Klangspuren Schwaz: ein Abend mit "Carlotas Zimmer". Der Mexikaner Arturo Fuentes überrascht und entführt mit seinem multimedialen Musiktheaterstück in die seelischen Innenwelten der unglücklichen belgischen Prinzessin Charlotte. Der in Tirol lebende Komponist lässt in kleinen, als Filmset aufgebauten Szenerien das "Kopfkino" der belgischen Prinzessin ablaufen, die mit dem Habsburger Kaiser Maximilian I. von Mexiko verheiratet war und dem Wahnsinn verfallen 60 Jahre lang fiktive und reale Briefe an ihren Mann schreibt. Auf offener Bühne. Inmitten des ausdrucksstarken Klangforum Wien, präzise und facettenreich von Dirigent Johannes Kalitzke geführt. Man betrachtet diese Figur 70 Minuten lang, bleibt ungerührt, kann sich ihr aber nicht entziehen, denn meisterlich vermag die charismatische Sopranistin Sarah Maria Sun ihre Figur mit "Un-Leben" zu erfüllen: verrückte Zustands-Ebenen überlappen einander, zu zerrissen ist das Innenleben, das innere Zimmer Carlotas. Eine faszinierende und verstörende musikalische Entdeckung."
nmz – neue musikzeitung: Ein Blick zurück – ein Schritt in die Zukunft (Erna Cuesta, 2018), abgerufen am 16.07.2021 [https://www.nmz.de/artikel/ein-blick-zurueck-ein-schritt-in-die-zukunft]08. November 2015
"Musiktheater mit verfremdeten Songs, Theatermusik mit lautmalerischen Effekten: "Whatever Works" von Dinev/ Fuentes/ Kerer und Salvatore Sciarrinos "Carnaval". [...] Inmitten von origineller Einfachheit bis hin zu ausgeklügelten, Spiegelbilder simulierenden Videos erlangt Sarah Maria Sun als dem Alkohol zugeneigte, eiskalte Außenministerin Umma unheimliche Präsenz: Eine virtuose Phrasendrescherin („Weil nur der Mensch zählt“), glaubt sie sogar den selbst verzapften Unsinn. Großartig ihre letzte Ansprache und zuvor schon die Szene, in der sie sich ohne Illusionen über "das Volk" Gedanken macht: Da schiebt ihr Komponist Arturo Fuentes mit ironischer Geste eine leicht verbeulte Version von "We Are The Champions" unter. Er erzielt damit noch größerer Wirkung als mit einer ähnlich gearteten "Carmen"-Fantasie zum Schäferstündchen von Emma, der UN-Hochkommissarin für Katastrophenhilfe [...]. Fuentes arbeitet mit Beat, Pattern, Elektronik. Man fragte sich, ob nicht eine konsequent in Richtung Song oder gar Musical gehende Partitur der satirischen Wirkung angemessener gewesen wäre. Fuentes teilte sich Szenen und Handlung mit der Komponistin Manuela Kerer. Sie zeigt in den Ensembles und Chören Vorliebe für "analoge" hohe Töne und textliche Verfremdungseffekte, die musikalisch jedoch in eine ganz andere, eher dekonstruierende Richtung weisen. Das Ensemble Phace unter Simeon Pironkoff zeigte sich mit allen stilistischen Wassern gewaschen."
Die Presse: Wien Modern: Politsatire und Klangtheater (Walter Weidringer, 2015), abgerufen am 16.07.2021 [https://www.diepresse.com/4861920/wien-modern-politsatire-und-klangthea…]01. November 2012
"Arturo Fuentes lässt in seiner fantasievollen (Geräusch-)Komposition „Grace Note“ ein Rad, eine Schreibmaschine und Tänzerkörper erklingen. Es ist eine Komposition für Bühne, Instrumente und Körper. [...] Sind es einmal die Schläge auf den Kontrabass oder das Trommeln auf dem Cello, die die Körper mitreißen und wie Marionetten zu bewegen scheinen, geben in anderen Sequenzen die Tänzer den Ton und den Takt an. Sie reden und flüstern, gestikulieren, lassen die Mikros knisternd und kratzend über ihre Körper gleiten und sind damit Teil dieses merkwürdigen Orchesters, das dem Holz, dem Metall, der Haut, der Atemluft faszinierende Klänge entlockt: So werden alle Körper, ob lebend oder nicht, zu Instrumenten. "Wird sich die Fähigkeit, Bilder in Abwesenheit der Dinge heraufzubeschwören, noch in einer Menschheit entwickeln, die immer mehr von der Sintflut vorfabrizierter Bilder überschwemmt wird?", schrieb der Dichter Italo Calvino. Fuentes hat sich von dessen Essays über Leichtigkeit, Schnelligkeit, Genauigkeit, Anschaulichkeit und Vielschichtigkeit für sein spartenübergreifendes Projekt inspirieren lassen. Ein performativ wie musikalisch spannender Abend."
Die Presse: Wien Modern: Musik aus dem Fahrrad (2012), abgerufen am 16.07.2021 [https://www.diepresse.com/1307719/wien-modern-musik-aus-dem-fahrrad]01. November 2012
"Ist es möglich, komplexe Ideen in einem Tanzstück auf die Bühne zu bringen, an dem viele kreative Köpfe beteiligt waren, ohne das sich ein einziger als Spiritus rector redlich hervortun darf? Grace Note – als Uraufführung von Wien Modern am 31. Oktober aufgeführt – zeigt, dass dies tatsächlich funktioniert und ein rundes und beeindruckendes Ganzes ergibt, welches den verdorbenen Brei, der von vielen Köchen zubereitet wurde, Lügen straft."
European Cultural News: Die Zeit hat bei uns nur Urlaub gemacht (Michaela Preiner, 2012), abgerufen am 16.07.2021 [https://www.european-cultural-news.com/die-zeit-hat-bei-uns-nur-urlaub-…]17. April 2012
"Fuentes' alluring "Liquid Crystals". Mr. Fuentes, a Mexican-born composer living in Austria, has created intriguing sonic landscapes in this work, which opens with the strings playing in the highest register. The eerie, glassy harmonics ebbed and flowed into colorful, crystalline waves of sound and increased in intensity toward the work’s conclusion, which sometimes evoked electronic music. The ensemble vividly illuminated the shifting soundscapes."
The New York Times: Spinning Eerie Harmonics Into a Panorama of Emotions (Vivien Schweitzer, 2012), abgerufen am 16.07.2021 [https://www.nytimes.com/2012/04/18/arts/music/quatuor-diotima-string-qu…]- Diskografie (Auswahl)
Als Komponist
2017 Arturo Fuentes: Short films (DVD; LondonHall Editions)
2017 Arturo Fuentes: Glass distortion - Quatuor Diotima (Kairos)
2014 Arturo Fuentes: grace note - PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, Liquid Loft (DVD; Kairos)
2013 Arturo Fuentes: Space Factory - PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, ensemble recherche (NEOS)
2010 Arturo Fuentes: Chamber Works - Ensemble Intégrales (NEOS)Tonträger mit seinen Werken
2019 Urknall - Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Gerhard Sammer (dir) (Helbling) // Track 8: Langsam ihren Schritt
2016 e-piano Video and Electronics - Alberto Rosado (pf) (CD/DVD; Ibs Classical) // Track 2: Disparate Volante
2016 Negro fuego cruzado - Fernando Dominguez (cl) (Urtext) //Mood
2015 Tanzmusik für Fortgeschrittene - ORF Radio Symphonieorchester Wien (ORF) // Lyrika Zyklus - Mambo
2015 Gedächtniskristalle - Tiroler Kammerorchester InnStrumenti (Helbling) // Track 5: Gedächtniskristalle
2014 Exploring the world - Ensemble Reconsil (orlando records) // CD 13, Track 2: Kompa
2014 Enlarge your sax - Pedro Bittencourt (sax) (WERGO) // Track 7: Plexus
2014 Deconstructing Accordion - Luka Juhart (acc) (NEOS) // Track 7: Getmove
2013 Bach-Fuentes: Motets-In der Wüste - MDR Rundfunkchor (NEOS)
2008 México Electroacústico: Electroacoustic music by Mexican composers (1960–2007) (Irradia) // CD 3, Track 8: FOSIL KV
2010 Pasajes: Mexico - Ensemble Intégrales (NEOS) // Track 2: Lawine
2010 Electronic music vol. IV: Winners of the Música Viva Competition 2007–09 (Miso Music) // Track 1: FOSIL KV
2002 AQUA - Alejandro Escuer (Quindecim Recordings) // Track 7: Witt
2001 ESO, 3er. fest. internacional de arte sonoro (Conaculta)- Literatur
mica-Archiv: Arturo Fuentes
2012 Dražić, Lena: Zwischenbericht: Wien Modern. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: ORF RSO Wien spielt Eröffnungs- und Schlusskonzert von "Wien Modern" und lädt zu getanzten Uraufführungen. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: Tanzstunde im Rahmen von Wien Modern. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: Innstrumenti: Sakrale Musik unserer Zeit Nr. 3. In: mica-Musikmagazin.
2014 mica: Die Himmlische Stadt – CURRICULUM. Leben Tod Auferstehung. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: WIEN MODERN 2015: Programm bekanntgegeben. In: mica-Musikmagazin.
2015 Rögl, Heinz: "Wer kann sich heute denn noch impulsiv und leidenschaftlich verhalten […" – MANUELA KERER und MICHAEL SCHEIDL im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: WIEN MODERN #28 ganz im Zeichen von Pop.Song.Voice. In: mica-Musikmagazin.
2015 Heindl, Christian: Aus Mexiko nach Innsbruck – ARTURO FUENTES im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2015 Rögl, Heinz: WIEN MODERN 2015 – die 28. Ausgabe steht unter dem Motto "Pop. Song. Voice". In: mica-Musikmagazin.
2015 Rögl, Heinz: Zwischenbericht: WIEN MODERN im Zeichen von "Voice". In: mica-Musikmagazin.
2015 Rögl, Heinz: "Exploring the World": Konzert des ensemble reconsil und CD-Box-Präsentation. In: mica-Musikmagazin.
2016 mica: Neues Festival Bridges im Konzerthaus. In: mica-Musikmagazin.
2017 mica: ORF-RSO Wien im Oktober – mit Uraufführungen beim musikprotokoll und beim Ö1 Musiksalon. In: mica-Musikmagazin.
2019 mica: netzzeit 2019 – out of control: "der ewige augenblick". In: mica-Musikmagazin.Publikationen des Künstlers (Auswahl)
2000 El corrido: de la revolución al narco. In: Revista VerdeSierto, Instituto de Cultura de SLP (Mexiko).
2001 Fuentes, Arturo: Educación musical y continuidad cultural. In: Revue Nouvelles du Mexique, No. 2, "Paysages sonores".
2008 Fuentes, Arturo: Sound as Multiplicity: spaces and representations in computer music composition. Proceedings of the 5th Sound and Music Computing Conference 2008 [SMC 08], Berlin (Deutschland).
2008 Fuentes, Arturo: Sonic/Musical Ideas: compositional remarks on computer music. In: Re:New 2008 - Digital arts forum, Proceedings of the 2008 Computers in Music Modeling and Retrieval [CMMR 2008] and Network for Cross-Disciplinary Studies of Music and Meaning Conference, Dänemark, 2008, S. 92–98.
2008 Fuentes, Arturo: "Den Klang hörend komponieren": Der Computer als kompositorisches Dispositiv. In: Positionen: Beiträge zur neuen Musik, 74/2008 "Dispositiv(e)", S. 13–16.
2009 Fuentes, Arturo: Sonic/Musical Ideas: compositional remarks on computer music. In: Sonic Ideas/Ideas Sonicas, Volume 1, No. 2, S. 9–12. Mexican Centre for Music and Sonic Arts: Morelia (Mexiko).
2010 Fuentes, Arturo: Visiones Sonoras 2010: Música dentro de un espacio múltiple [reportes]. In: Sonic Ideas/Ideas Sonicas, Volume 3, No. 1, S. 75–76. Mexican Centre for Music and Sonic Arts: Morelia (Mexiko).
2010 Fuentes, Arturo: ANOTACIONES sobre composición e informática musical. Velarde colección editorial.
2018 Fuentes, Arturo: Wittgenstein - Donatoni and the mistaken case. Wien, Lissabon: LondonHall Editions.
2018 Fuentes, Arturo: Vaggione: Incertidumbre y pensamiento musical. In: Sonic Ideas/Ideas Sonicas. Mexican Centre for Music and Sonic Arts: Morelia (Mexiko).- Quellen/Links
Webseite: Arturo Fuentes
austrian music export: Arturo Fuentes
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Soundcloud: Arturo Fuentes
YouTube: Arturo Fuentes
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 19. 9. 2023): Biografie Arturo Fuentes. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/171462 (Abrufdatum: 24. 11. 2024).